Parzellenexaktversuche

Die Parzellen-Exakt-Versuche zu den Kulturen Raps und Weizen wurden mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen gemeinsam geplant und im Herbst 2021 angelegt (siehe nachfolgende Abbildung). Die Düngung, mit den verschiedenen Gärproduktvarianten der BGA 4, erfolgte zu Vegetationsbeginn, sobald die Witterungsverhältnisse eine Befahrbarkeit der Parzellen zuließen.

Ferner wurden Parzellen mit den Kulturen Kartoffel und Zuckerrübe angelegt, gedüngt und ausgesät. Auf bisherige Versuchsergebnisse der LWK in Zuckerrüben von der LWK aus dem Jahr 2021 mit vergleichbar aufbereiteten Gärprodukten kann durch einen Erwerb der Daten im Projekt zugegriffen werden, um eine breitere Datengrundlagen für die Auswertung der Versuche zu erhalten.

Die Auswertung der Daten erfolgte durch die Versuchsstationen der Landwirtschaftskammer Niedersachsen mit dem Programm PIAF, die Erstellung der Grafik erfolgte durch das 3N Kompetenzzentrum mit Excel. Im Rahmen der statistischen Auswertung wurden zunächst die Mittelwerte der Varianten aus den vier durchgeführten Wiederholungen gebildet. Mittels Varianzanalyse wurden die Streuungen zwischen den einzelnen Wiederholungen und innerhalb der Varianten errechnet um Umwelteffekte auszuschließen. Folgend wurde ein Einstichproben-t-Test mit Grenzdifferenz (GD) von 5 % durchgeführt. Die Grenzdifferenz, also die maximale Mittelwertsdifferenz, zeigt dabei den Wert eines Ergebnisses. Ist die Differenz zwischen den Varianten größer als die Grenzdifferenz, so sind Ergebnisse signifikant und damit statistisch absicherbar. Sind die Differenzen kleiner der Grenzdifferenz sind die Unterschiede nicht signifikant.

Bei den eingesetzten Gärresten wurde eine 60 %ige Anrechnung des Stickstoffs angenommen.

Parzellen-Exakt-Versuche Zuckerrüben 2021

Es wurden 5 Düngungsvarianten (mit 4 Wiederholungen mit 6 Reihen pro Parzelle) angelegt, die in der nachfolgenden Abbildung dargestellt werden. Variante 1 verblieb ohne Düngung und dient als Kontrollparzelle ebenso wie Variante 2, die rein mineralisch mit KAS gedüngt wurde. Variante 3 wurde mit einem unbehandelter Gärrest gedüngt. In Varianten 4 und 5 verwendet die aufbereiteten Produkte, wobei für erstere ein separierter Gärrest (flüssige Phase) und letztere ein pelletierter Gärrest eingesetzt wurde. Im Versuchsjahr 2021 lag das N-Angebot einheitlich bei 124 kg N/ha, abgesehen von der ungedüngten Varianten. Diese hatte den Nmin-Gehalt des Bodens von 54 kg N/ha zur Verfügung hat.

Die errechnete Grenzdifferenz liegt beim Rübenertrag bei 95,7 dt/ha und beim Zuckerertrag bei 17,5 dt/ha. Dementsprechend unterscheiden sich die Varianten „ohne N-Düngung“, „BW“, „Gärrest breit“, „Gärrest breit auf BW aufgedüngt“, „festes Separat“ und „festes Separat auf BW aufgedüngt“ in Bezug auf Rübenertrag trotz unterschiedlicher N-Düngung nicht signifikant voneinander. Die gleichen Entwicklungen sind auch beim Zuckerertrag zu beobachten. Hier können ebenfalls keine signifikanten Unterschiede zwischen den Varianten erkannt werden. Somit schneiden die Gärrestvarianten in Bezug auf Rüben- und Zuckerertrag genauso gut ab, wie die Bedarfswert-Variante.

Aufgrund dessen, dass ebenfalls die Variante ohne zusätzliche N-Düngung positiv abschneidet, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit der hohe N-min-Gehalt im Boden dazu geführt haben, dass die Pflanze mit der Menge von 94 kg N/ha optimal versorgt scheint.

Parzellen-Exakt-Versuche Zuckerrüben 2023

Im Jahr 2023 unterscheiden sich die N-Niveaus zwischen einzelnen Varianten. Es lag ein Nmin-Gehalt von 56 kg N/ha vor. Neben den bestehenden Varianten aus 2022 wurde die Variante „Gärrest breit auf Bedarfswert aufgedüngt“ geändert zu „GR breit auf Bedarfswert aufgedüngt
–40 kg N/ha“.

Die blauen Varianten in der nachfolgenden Abbildung weisen inklusive des Nmin-Gehaltes von 56 kg N/ha ein N-Angebot von 170–173 kg N/ha auf. Die Varianten mit den grünen Säulen kennzeichnen die Varianten mit einer N-Menge von 126 kg N/ha. Die grau-gekennzeichnete Variante hat keine N-Düngung erhalten.

Die errechnete Grenzdifferenz des Rübenertrages liegt bei 76,7 dt/ha, wobei die Grenzdifferenz beim Zuckerertrag mit 12,9 dt/ha angegeben wird.

Bei Rübenertrag weist die BW-Variante einen signifikant höheren Rübenertrag als die anderen Varianten auf. Innerhalb der 170 kg N Varianten ergeben sich bei der Variante „GR breit auf BW -40 kg N/ha“ und „festes Separat 140 kg gem. Norg. + Nmin. aufgedüngt“ keine signifikanten Unterschiede. Die Varianten „Gärrest breit“ und „festes Separat, 140 kg ges. Norg.“ mit einer N-Menge von 126 kg N/ha unterschieden sich hinsichtlich des Rübenertrages nicht signifikant voneinander. Es liegt allerdings ein Unterschied beim Zuckerertrag vor, da die Festphasen-Variante lediglich einen Zuckerertrag von 163 dt/ha aufzeigt. Bezogen auf die Zuckererträge belegt dieses Ergebnis erneut die Eignung der Zuckerrübe für den Einsatz von unbehandeltem Gärrest. Die Stickstoff-ungedüngte Parzelle liegt auf dem gleichen Ertragsniveau wie der unbehandelte Gärrest und die aufbereiteten Fraktionen.

Parzellen-Exakt-Versuche Zuckerrüben 2024

Im Jahr 2023 unterscheiden sich die N-Niveaus zwischen einzelnen Varianten erneut. Es lag ein N-min-Gehalt von 48 kg N/ha vor. Die Auswahl der Varianten wurde aus dem Jahr 2023 übernommen.

Die blauen Varianten (nachfolgende Abbildung) weisen inklusive des N-Min-Gehaltes von 48 kg N/ha ein N-Angebot von 170 kg N/ha auf. Die Varianten mit den grünen Säulen kennzeichnen die Varianten mit einer N-Menge von 118 kg N/ha. Die grau-gekennzeichnete Variante hat keine N-Düngung erhalten.

Die errechnete Grenzdifferenz für den Rübenertrag beträgt 83,5 dt/ha. Für den Zuckerertrag wurde eine Grenzdifferenz von 14,1 dt/ha errechnet.

Innerhalb des Angebotes von 170 kg N/ha (blaue Säulen) können hinsichtlich des Rüben- und Zuckerertrages keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden. Bei dem N-Niveau von 118 kg N/ha sind zwischen Rohgärrest und Festphase beim Rübenertrag signifikante Unterschiede zu erkennen. Die Variante mit der ausgebrachten Festphase liefert einen signifikant höheren Ertrag als der Rohgärrest. Somit kann hier erstmals im Versuchszeitraum ein signifikanter Unterschied innerhalb der reinen Gärrestfraktionen festgestellt werden. In den Vorjahren (2022, 2023) lagen diese Varianten immer auf dem gleichen Ertragsniveau. Die ungedüngte Variante weist das gleiche Ertragsniveau wie die Rohgärrestvariante auf.

Die Zuckererträge weisen ebenfalls bei der Rohgärrestfraktion und der ungedüngten Variante signifikant schlechtere Erträge auf.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die mineralisch nicht aufgedüngte Festphase in diesem Jahr mit den rein-mineralischen und mineralisch-aufgedüngte Varianten auf dem gleichen Ertragsniveau liegt. Im Jahr 2021 lieferte der Rohgärrest besser Rübenerträge.

Auf die ganzen Versuchsjahre gesehen wird die Eignung der jeweiligen Gärrestfraktionen für den Einsatz in Zuckerrüben als positiv bewertet.

Parzellen-Exakt-Versuche Kartoffeln 2022

Im Jahr 2022 wurden neben den Zuckerrüben-Versuchen auch Kartoffel-Versuche angelegt. Die hier verwendeten Gärreste wurden ebenfalls von einer Biogasanlage im Projekt teilweise aufbereitet und für die Versuche zur Verfügung gestellt.

Wie in den Parallelversuchen mit der Zuckerrübe wurde eine Nullparzelle (keine N-Düngung), eine Parzelle als Vergleichsvariante, die rein mineralisch auf den Bedarfswert gedüngt und Varianten mit verschiedenen Gärrestfraktionen (teilweise mineralisch aufgedüngt) angelegt.

Im Jahr 2022 sind neben der Variante „ohne N Düngung“ und „Mineralisch BW“ die Gärrestvarianten „Gärrest 1 170 kg + Aufdüngung“, „Gärrest 1 170 kg breiflächig (unbehandelt)“, „Gärrest 2 170 kg + Aufdüngung“ und „Gärrest 2 170 kg breitflächig (flüssig)“ zu diskutieren (Nachfolgende Abbildung). Aus den verschiedenen Varianten resultieren unterschiedliche N-Düngeniveaus, die wie folgt gekennzeichnet sind. Die Nullkontrolle, der lediglich der N-min-Gehalt von 28 kg N/ha zur Verfügung steht, wird in grau gekennzeichnet. Die blau-dargestellten Säulen bilden ein N-Angebot von 180 kg N/ha ab. Die grünen Säulen dagegen weisen eine N-Menge von 130 kg N/ha auf.

Die errechnete Grenzdifferenz für die Knollenertrag beträgt 46,4 dt/ha. Für den Stärkeertrag wurde keine Grenzdifferenz ausgewiesen, wodurch lediglich eine oberflächliche Bewertung der Stärkeerträge vorgenommen werden kann. Unabhängig von den verschiedenen N-Angeboten der Gärrestvarianten kann gesagt werden, dass die Kontrollvariante (keine Düngung) bezogen auf den Knollen- und Stärkeertrag am schlechtesten abgeschnitten hat. Der Einsatz von Gärprodukten in diesem Versuch zeigt keine signifikant schlechtere Wirkung als die mineralische Düngung.

Innerhalb der Varianten ergeben sich somit auch keine signifikanten Unterschiede, wodurch die Eignung von unbehandelten Gärrest und flüssigem Gärrest gefestigt wird. Weiterführend ist der Einsatz von Separationsprodukte nicht signifikant schlechter als der unbehandelte Gärrest im vorliegenden Versuch zu bewerten.

Parzellen-Exakt-Versuche Kartoffeln 2023

Im Jahr 2023 wurde der Versuch mit verschiedenen Gärrestfraktionen wiederholt (nachfolgende Abbildung). Auch hier wird die Nullkontrolle, der lediglich der N-min-Gehalt von 19 kg N/ha zur Verfügung steht, in grau dargestellt. Die blau-dargestellten Säulen bilden ein N-Angebot von 170–172 kg N/ha ab. Die grünen Säulen dagegen weisen eine N-Menge von 120–122 kg N/ha auf.

Die errechnete Grenzdifferenz für den Knollenertrag liegt 2023 bei 33,4 dt/ha. Eine Grenzdifferenz für die Stärkeertrage wurde nicht ausgewiesen.

Die mineralische BW-Variante schneidet bezüglich des Knollenertrages gegenüber allen anderen Varianten am besten ab. Innerhalb des Düngeniveaus von ca. 170 kg N/ha überwiegt die mineralische Variante auch den aufgedüngten Gärrestvarianten (1: Rohgärrest, 2: Flüssigphase). Bei den reinen Gärrestvarianten (1: Rohgärrest und 2: Flüssigphase) ohne mineralische Aufdüngung mit einer N-Menge von ca. 120 kg N/ha gibt es zwischen den Varianten keinen signifikanten Unterschied. Tendenziell schneiden diese aber signifikant schlechter als die Varianten mit mineralischer Aufdüngung ab. Dies liegt wahrscheinlich an der N-Differenz von 50 kg N/ha, wodurch sich eine Unterversorgung der Kultur am Ertrag bemerkbar macht. Die ungedüngte Kontrollvariante liefert signifikant schlechtere Erträge als die anderen Varianten. Damit geht ebenfalls ein sehr geringer Stärkeertrag einher.

Parzellen-Exakt-Versuche Kartoffeln 2024

Im Jahr 2024 wurde der Versuch mit verschiedenen Gärrestfraktionen aus 2022 und 2023 wiederholt (nachfolgende Abbildung). Hier wird die Nullkontrolle, der lediglich der N-min-Gehalt von 33 kg N/ha zur Verfügung steht, in grau dargestellt. Die blau-dargestellten Säulen bilden ein N-Angebot von 179–180 kg N/ha ab. Die grünen Säulen dagegen weisen eine N-Menge von 128–132 kg N/ha auf.

Die errechnete Grenzdifferenz für den Knollenertrag liegt bei 60,2 dt/ha. Eine Grenzdifferenz für die Stärkeertrage wurde nicht ausgewiesen.

Übergeordnet kann ein deutlicher Unterschied zwischen der mineralischen BW-Variante und den Gärrestvarianten sowie der Nullkontrolle festgestellt werden. Innerhalb der jeweiligen N-Niveaus können ebenfalls signifikante Unterschiede erkannt werden. Bei dem N-Angebot mit ca. 180 kg N/ha überwiegt die rein-mineralische Variante gegenüber der aufgedüngten Rohgärrestvariante und der aufgedüngten Flüssigphase. Vergleicht man die beiden letzteren überwiegt die aufgedüngte Flüssigphase der aufgedüngten Rohgärrestvariante. Bei den Rohgärrest- und Flüssigphasenparzellen mit einem N-Angebot von ca. 130 kg N/ha kann innerhalb des Düngeniveaus kein signifikanter Ertragsunterschied festgestellt werden. Auffällig ist, dass die Variante ohne N-Düngung (nur Nmin) neben der rein-mineralischen Variante am ertragsreichsten abschneidet. Dies könnte daran liegen, dass es aufgrund der feuchten Witterungs- und Bodenbedingungen durch die Ausbringung der Organik zu Bodenverdichtungen gekommen sein muss, sodass das Wurzelwerk der Kartoffeln sich nicht entsprechend ausbreiten konnte. Die mit Mineraldünger behandelten Varianten wurden nicht mit dem Schlepper überfahren, sodass dies der einzige Unterschied zwischen den Varianten ist.

Parzellen-Exakt-Versuche Winterweizen 2022

Für die Kultur Winterweizen wurden über den Projektzeitraum ebenfalls Versuchsvarianten erarbeitet und praktisch in Parzellen getestet (nachfolgende Abbildung).

Anders als bei der Kartoffel und Zuckerrübe sind hier neben der „Nullkontrolle (nur Nmin)“ und „mineralisch Düngung nach BW (BW nach DüVo)“ sieben weitere Varianten (davon sechs Gärrest-Varianten) getestet worden.

Im Jahr 2022 werden neben den oben genannten die Varianten „BW nach DüVo –20 %“, „Gärrest 170 kg ges Norg“, „Gärrest 170 kg ges Norg + min. BW“, „Gärrest 170 kg ges Norg + min. BW
–20 %“, „Flüssig 170 kg ges Norg“, „Flüssig 170 kg ges Norg + min. BW“ und „Flüssig 170 kg ges Norg + min. BW – 20 %“.

Zusammenfassend werden also im Folgenden neben der Nullkontrolle drei verschiedene N-Düngeniveaus dargestellt. Der Nmin-Gehalt im Boden beträgt 16 kg N/ha. Blau dargestellt werden die Varianten mit einem N-Angebot von 200–203 kg N/ha. Die Säulen in grün stellen eine N-Menge von 163–167 kg N/ha dar, wobei die orange-gefärbten Säulen eine vorhandene N-Menge von 118–121 kg N/ha aufweisen. Die Nullkontrolle wird grau dargestellt.

Die errechnete Grenzdifferenz für den Kornertrag liegt bei 4,3 dt/ha. Für den Kornertrag wurde keine Grenzdifferenz ausgewiesen. Aus diesem Grund wird der absolute Proteingehalt im Korn betrachtet.

Übergeordnet hebt sich die mineralische Variante („BW nach DüVo“) bezogen auf den Kornertrag signifikant von den anderen Varianten ab. Die ungedüngte Variante schneidet erwartungsgemäß am schlechtesten beim Ertrag ab.

Innerhalb der blauen Säulen (N-Angebot von ca. 200 kg N/ha) hebt sich die rein-mineralische erwartungsgemäß von den mineralisch-aufgedüngten Gärrestvarianten signifikant ab. Zwischen Rohgärrest und Flüssigphasen können keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden. Lediglich der Proteingehalt ist beim Rohgärrest 1 % höher. Innerhalb der –20 % N-Varianten (grüne Säulen) mit einer N-Menge von ca. 165 kg N/ha sind zwischen der rein-mineralischen Variante und der Flüssigphase des Gärrestes keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich des Kornertrages festzustellen. Der Proteingehalt bei der mineralischen Variante ist im Vergleich zur Flüssigvariante um 4 % höher. Die Rohgärrestvariante zeigt signifikant schlechtere Kornerträge zu den Vergleichsvarianten. Bei den reinen Gärrestfraktionen (orangene Säulen) können zwischen Rohgärrest und Flüssigphase keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden.

Zusammenfassend kann zu den Kornerträgen gesagt werden, dass sich neben den rein mineralischen Varianten, die Nutzung von der Flüssigphase das Gärrestes bewährt. Somit wird auch die Eignung der Gärrestflüssigphase in der Weizenkultur untermauert.

Wird der Proteingehalt im Korn betrachtet, fällt auf, dass alle Gärrestvarianten unterhalb von 12 % und können somit nicht als Backweizen vermarktet werden. Die rein mineralischen Varianten überschreiten die 12 %-Marke und zählen somit zu Backweizen.

Parzellen-Exakt-Versuche Winterweizen 2023

Die Vorversuche aus dem Jahr 2022 sind 2023 wiederholt worden. Der Versuchsaufbau bleibt unverändert (nachfolgende Abbildung)

Es werden wie im Vorjahr neben der Nullkontrolle drei verschiedene N-Düngeniveaus dargestellt. Der Nmin-Gehalt im Boden beträgt 18 kg N/ha. Blau dargestellt werden die Varianten mit einem N-Angebot von 200–202 kg N/ha. Die Säulen in grün stellen eine N-Menge von 163–166 kg N/ha dar, wobei die orange-gefärbten Säulen eine vorhandene N-Menge von 120 kg N/ha aufweisen. Die Nullkontrolle wird grau dargestellt.

Die errechnete Grenzdifferenz des Kornertrages beträgt 7,8 dt/ha. Zusätzlich wird in der Grafik der Proteingehalt im Korn dargestellt.

Unabhängig von den N-Düngeniveaus heben sich drei Varianten signifikant ab. Zum einen befinden sich die rein-mineralischen Varianten („BW nach DüVo“ und „BW nach DüVo –20 %“) auf dem gleichen Ertragsniveau. Zum anderen befindet sich die mineralisch-aufgedüngte Flüssigphase des Gärrestes ebenfalls auf dem gleichen Ertragsniveau.

Die blauen Säulen spiegeln eine N-Menge von ca. 200 kg N/ha wider. Hier können zwischen den Varianten teilweise signifikante Unterschiede festgestellt werden. Zwischen der rein-mineralischen Variante und der mineralischen aufgedüngten Flüssigphase des Gärrestes konnten ertragsbezogen keine signifikanten Unterschiede gemessen werden. Lediglich die mineralisch-aufgedüngte Rohgärrestvariante weist einen signifikant schlechten Kornertrag auf. Die grünen Säulen stellen ein Angebot von ca. 165 kg N/ha dar. Innerhalb dieser N-Menge hebt sich die rein-mineralische Variante –20 % von den beiden mineralisch aufgedüngten Gärrestfraktionen signifikant ab. Zwischen dem Rohgärrest und der Flüssigphase können hier keine signifikanten Unterschiede ermittelt werden. Bei den reinen Gärrestvarianten hebt sich der Rohgärrest signifikant positiv hinsichtlich des Ertrages von der Flüssigphase ab. Die ungedüngte Parzelle schneidet hier erwartungsgemäß negativ ab.

Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die rein-mineralischen Variante sich diesmal nicht von allen anderen Parzellen abhebt. Die These aus dem Vorjahr, dass die Flüssigphase des Gärrestes besser für Winterweizen geeignet ist als der Rohgärrest kann hier nur teilweise bestätigt werden. In Verbindung mit der mineralischen Dünung liegt die Flüssigphase auf einem Kornertragsniveau mit der rein-mineralischen Variante. Allerdings verhält sich der Kornertrag bei den reinen Gärrestvarianten gegenläufig. Hier weist die Rohgärrestvariante gegenüber der reinen Flüssigphase einen signifikanten Unterschied auf.

Bezogen auf den Proteingehalt im Korn kann gesagt werden, dass die vorgegebenen 12 % für Backweizenqualität von den reinen Gärrestvarianten nicht erreicht wird. Zudem schneidet auch hier die mineralisch aufgedüngte Flüssigphase schlechter ab als der aufgedüngte Rohgärrest.

Parzellen-Exakt-Versuche Winterraps 2022

Wie auch bei den Versuchen mit der Zuckerrübe und Kartoffel wurden parallel zu den Winterweizen-Versuchen auch Winterraps-Versuche von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen angelegt. Hierfür wurden die gleichen Versuchsvarianten wie beim Winterweizen verwendet (nachfolgende Abbildung).

Im Jahr 2022 beträgt der Nmin-Gehalt im Boden 21 kg N/ha. Daraus resultieren in der folgenden Grafik unterschiedliche N-Düngeniveaus. Die blauen Säulen bilden ein N-Angebot von 187–190 kg N/ha ab, wohingegen den grünen Säulen eine N-Menge von 162–165 kg N/ha darstellen. Die reinen Gärrestfraktionen „Gärrest 170 kg ges Norg“ und „Flüssig 170 kg ges Norg“ mit einem N-Angebot von 123–126 kg N/ha werden in der folgenden Grafik orange dargestellt. Die ungedüngte Variante wird durch die graue Säule abgebildet.

Die errechnete Grenzdifferenz des Kornertrages wird mit 4,6 dt/ha ausgewiesen. Zum Ölertrag wurde keine Grenzdifferenz bestimmt.

Unabhängig von der jeweiligen N-Düngung weisen die rein-mineralischen Varianten den höchsten Kornertrag auf. Innerhalb des N-Angebotes von ca. 190 kg N/ha sind starke signifikante Unterschiede der jeweiligen Varianten zu erkennen. Innerhalb dieses N-Niveaus hebt sich die rein-mineralische Variante gegenüber den anderen beiden signifikant ab. Die mineralisch aufgedüngte Rohgärrestvariante liefert einen signifikant schlechteren Ertrag als die mineralisch aufgedüngte Flüssigphase des Gärrestes. Hier resultiert ein Unterschied von 16 dt/ha. Eine ähnliche Entwicklung ist bei den N-Niveau-Varianten von ca. 165 kg N/ha zu erkennen. Die rein-mineralische
–20 % unterscheidet sich auch hier signifikant positiv von den aufgedüngten Gärrestfraktionen. Werden der Rohgärrest und Flüssigphase mit jeweiliger mineralische Aufdüngung auch hier miteinander verglichen wird deutlich, dass auch hier die Variante mit der Flüssigphase Gärrest einen signifikant höheren Ertrag liefert als die aufgedüngte Rohgärrestvariante. Die gleiche Tendenz ergibt sich beim reinen Rohgärrest und der reinen Flüssigphase. Auch hier weist die Flüssigfraktion einen signifikant höheren Kornertrag auf.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass im Jahr 2022 die rein-mineralischen Varianten zwar am besten abgeschnitten haben, die Parzellen mit der Flüssigphase des Gärrestes aber ebenfalls gute Ergebnisse lieferten.

Auch der Ölertrag ist bei der Flüssigphase im Vergleich zum Rohgärrest dementsprechend höher.

Parzellen- Exakt-Versuche Winterraps 2023

Die Vorversuche aus dem Jahr 2022 sind 2023 wiederholt worden (nachfolgende Abbildung). Der Versuchsaufbau bleibt unverändert.

Es werden wie im Vorjahr neben der Nullkontrolle drei verschiedene N-Düngeniveaus dargestellt. Der Nmin-Gehalt im Boden beträgt 17 kg N/ha. Blau dargestellt werden die Varianten mit einem N-Angebot von 197 kg N/ha. Die Säulen in grün stellen ein N-Niveau von 161 kg N/ha dar, wobei die orange-gefärbten Säulen eine vorhandene N-Menge von 119 kg N/ha aufweisen. Die Nullkontrolle wird grau dargestellt.

Die errechnete Grenzdifferenz des Kornertrages beträgt 4,2 dt/ha. Für den Ölertrag wurde keine Grenzdifferenz ausgewiesen.

Unabhängig von der jeweiligen N-Düngung hebt sich die Variante „Gärrest 170 kg ges Norg + min. BW –20 %“ signifikant von den anderen Varianten ab. Bei dem Düngeniveau von 197 kg N/ha (blaue Säulen) können keine signifikanten Ertragsunterschiede zwischen der rein-mineralischen und Gärrestvarianten festgestellt werden. Die grünen Säulen stellen die Varianten mit einem N-Angebot von 161 kg N/ha dar. Hier schneidet die mineralisch aufgedüngte Rohgärrestvariante
–20 % signifikant besser ab als die rein-mineralische –20 % und die aufgedüngte Flüssigphase des Gärrestes –20 %. Die beiden letzteren Varianten liegen auf dem gleichen Ertragsniveau. Bei den reinen Gärrestvarianten können keine signifikanten Ertragsunterschiede festgestellt werden. Die ungedüngte Parzelle liefert erwartungsgemäß den geringsten Ertrag.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass im Jahr 2023 die Variante „Gärrest 170 kg ges Norg + min. BW –20 %“ besser abschneidet als die anderen. Diese lag allerdings im Vorjahr noch auf einem viel niedrigeren Ertragsniveau (d). Unabhängig von der jeweiligen N-Düngung sind bei den übrigen Varianten (ausgenommen die Nullkontrolle) keine signifikanten Unterschiede erkennbar. Das bedeutet, dass die reinen Gärrestvarianten auf dem gleichen Ertragsniveau wie die rein-mineralische Variante liegt.