Das Gärrestaufbereitungskonzept der ersten Biogasanlage zielt darauf ab verschiedene Fraktionen mit unterschiedlicher Nährstoffzusammensetzung zu erzielen. Hierbei werden folgende Verfahrenstechniken eingesetzt:
Pressschnecke: Zu Beginn gelangt der Rohgärrest in die Pressschnecke, durch die eine erste fest/flüssig Separation erfolgt.
Dekanterzentrifuge: Der angedickte Gärrest wird nach der Luftstrippung mit einer Dekanterzentrifuge behandelt. Diese zusätzliche Separation erlaubt eine weitergehende Entnahme von Feinpartikeln und zeichnet sich besonders dadurch aus, dass ein hoher Anteil an Phosphor in den Feststoff abgeschieden wird.
Luftstrippung: Die flüssige Phase aus der Dekanterzentrifuge wird daraufhin in die Luftstrippung geleitet, in der das Dissoziationsgleichgewicht von Ammoniak (NH3) und Ammonium (NH4+) durch den pH-Wert und die Temperatur im Medium beeinflusst wird. Das Substrat wird mit Natronlauge versetzt, in einem Wärmetauscher aufgeheizt und anschließend in die Strippkolonne geführt, in der die zuvor regenerierte Strippluft im Gegenstrom eingeblasen wird, um den Ammoniumstickstoff aus dem Substrat zu entfernen. Die beladene Strippluft wird in den Vorwäscher und Wäscher geführt, um das Ammoniak unter Zugabe von Schwefelsäure in Ammoniumsulfat (ASL) zu überführen.
Trommeltrockner: Die festen Fraktionen aus der Pressschnecke und der Dekanterzentrifuge werden in einem Trommeltrockner getrocknet. Dieser verfahrenstechnische Schritt reduziert das Volumen der Feststoffe und vereinfacht damit die Handhabung und Lagerung.
Endprodukte: Die Anlage produziert folgende Endprodukte:
- ASL (Ammoniumsulfatlösung)
- Ein N- und P- abgereicherter flüssiger, gestrippter Gärrest
- 2 verschiedene feste Gärreste